Workshop 03: Informieren, unterstützen, umsetzen – Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe auf dem Weg zum Medienkonzept

In der Lebenswelt Heranwachsender ist das Online-Handeln unmittelbar mit dem Offline-Handeln verbunden und kann daher aus pädagogischer Perspektive nicht separat betrachtet werden. Lern- und Lebensräume von jungen Menschen sind hybrid. Medienbezogene Themen müssen umgehend unter Berücksichtigung von Interessen und Bedürfnissen junger Menschen aufgegriffen und lebenswertorientiert in der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe bearbeitet werden. Die Förderung von Medienkompetenz – im Sinne eines souveränen, kreativen und kritischen Medienhandelns – sollte dauerhaft und ganzheitlich in der Kinder- und Jugendhilfe verankert werden.

Medienpädagogisches Arbeiten findet bisher jedoch nur vereinzelt und projektbezogen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe statt. Die inhaltliche Komplexität, Ressourcenknappheit, fehlende technische Infrastruktur sowie der strukturelle und rechtliche Rahmen stellen die Fachkräfte vor Ort vor Herausforderungen, Medienbildung beständig in den pädagogischen Alltag zu integrieren.

Aus diesem Grund setzt sich zunehmend die Auffassung durch, dass die Entwicklung nachhaltiger Medienkonzepte eine Antwort auf Digitalisierung in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe darstellt. Das Ziel der konzeptionellen Vorarbeit ist eine praxisorientierte Verankerung der Medienpädagogik in der täglichen Zielgruppenarbeit. In dem Workshop sollen die einzelnen Schritte zu einem medienpädagogischen Leitbild beleuchtet werden. Ausgehend von individuellen und strukturellen Voraussetzungen soll die Haltung der Teilnehmenden reflektiert, Handlungsempfehlungen erarbeitet und Partizipationsmethoden vorgestellt werden.

Leitfragen:

  • Welchen Mehrwert soll ein medienpädagogisches Leitbild für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe bringen?
  • Wie können die Zielgruppen in die Entwicklung eines lebensweltorientierten Medienkonzeptes einbezogen werden?
  • Welchen Einfluss hat die Haltung und Motivation der Fachkräfte vor Ort für die Umsetzung medienpädagogischer Leitlinien?
  • Welche Bedingungen sind für die Umsetzung medienpädagogischer Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit geknüpft?
  • Wie können Modellversuche angeregt und Erkenntnisse zurück in Theorie und Praxis getragen werden?