Panel 03: Digitale Teilhabe – Potenziale und Grenzen inklusiver Medienbildung

Digitale Medien eröffnen umfassende Möglichkeiten für Teilhabe in digitalen und analogen Räumen, dabei werden die Potenziale für sozial benachteiligte Menschen als besonders relevant gesehen. Jedoch sollten bei aller Euphorie über die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation die damit verbundenen Herausforderungen nicht außer Acht gelassen werden. Ein barrierefreier Zugang zur digitalen Infrastruktur, zu den Medienangeboten und der Medienproduktion muss allen Menschen zur Verfügung stehen. Noch immer versperren Digital Divide Phänomene die Chance auf gleichwertige Partizipation und reproduzieren Ungleichheiten im digitalen Raum.

Medienpädagogik, die aus ihrem theoretischen Selbstverständnis heraus auf alle Dimensionen der Vielfalt und Teilhabe abzielt, nimmt hierbei eine besondere Rolle ein, weil sie einen relevanten Beitrag zur Gestaltung einer offenen und vielfältigen Gesellschaft leistet. In der Praxis gerät der breit angelegte inklusive Ansatz häufig an seine Grenzen. Ein Grund dafür ist in fehlenden Rahmenbedingungen für Begegnungen von Menschen vielfältiger Hintergründe und Orientierungen zu sehen. Ein weiterer Faktor ist die Frage nach ungleichen Bildungschancen und digitaler Zugangsgerechtigkeit, die nicht nur für die Medienpädagogik eine Herausforderung bleibt.

Auf dem Panel soll der Stand der Inklusionsdebatte in der Bildungsarbeit analysiert werden. Dabei spielen die strukturellen Besonderheiten in der interdisziplinären Zusammenarbeit (bspw. in der Sozialen Arbeit, in der Sonder- und in der Heilpädagogik) ebenso eine Rolle, wie die Veränderungen innerhalb der medienpädagogischen Theorie und Praxis.

Leitfragen:

 

  • Welche (digitalen) Barrieren erfahren Menschen mit Behinderung bzw. verschiedener sozialer sowie kultureller Herkunft und Orientierung?
  • Welche Wünsche haben die Menschen bezüglich der digitalen Teilhabe? Wie möchten sie wahrgenommen werden? Welche Partizipationsspielräume sehen sie?
  • Was kann die Medienpädagogik unter aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen im Rahmen eines breiten Inklusionsgedankens – auch im Sinne der Intersektionalität – leisten?
  • Welche Erfahrungen und Bedarfe haben Fachkräften in der schulischen und außerschulischen Bildung? Wie gelingt der Austausch zwischen einzelnen Fachdisziplinen und Medienpädagogik?
  • Wie lässt sich die gesellschaftliche Pluralität in der (medien-)pädagogischen Praxis abbilden?
  • Was muss vor dem Hintergrund der Digitalen Spaltung getan werden, um alle Menschen für geschlechter- und vielfaltsbewusste Medienarbeit zu begeistern?