Panel 02: Teilhabe, Orientierung und Schutz – Medienkompetenzförderung (k)ein Gegenstand der Kinder- und Jugendarbeit

In non-formalen Bildungskontexten mussten Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe während der Corona-Pandemie verstärkt auf virtuelle Angebote zurückgreifen. Diese wurden zur Kontaktpflege, Beziehungsarbeit und zur Hilfestellung bei Problemlagen genutzt. Obwohl die Fachkräfte auf eine Vielzahl von Defiziten und Grenzen gestoßen sind, wurde deutlich, dass in digitalen Formaten enormes Potenzial für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe steckt. Eine strikte Trennung von Online- und Offlineaktivitäten entspricht allerdings nicht der Lebenswelt Heranwachsender. Ihr Alltag ist sowohl medial als auch non-medial geprägt und findet oft in hybriden Räumen statt. Daher sollte die Kinder- und Jugendarbeit sich Online- und Offlineräume gleichermaßen erschließen, um dem Teilhabe-, Orientierungs- und Schutzbedarf junger Menschen in einer mediatisierten Welt gerecht zu werden.

Die Mediatisierung der Lebenswelt Heranwachsender findet hier und heute statt und wird auch künftig an Dynamik nicht verlieren. Das hat auch das Bundesjugendkuratorium (BJK) als Sachverständigengremium der Bundesregierung erkannt und kürzlich die unzureichende Vorbereitung der Kinder- und Jugendhilfe auf die Herausforderungen und Chancen der Digitalität im Kindes- und Jugendalter kritisiert. Als Lösungsansatz fordern die Expert*innen einen gemeinsamen „Digitalpakt“ zwischen Bund und Ländern, welcher sowohl die digitale als auch analoge Lebenswelt der jungen Menschen berücksichtigt. Ausgehend von Kinder- und Jugendrechten soll die digitale Teilhabe in einer umfassenden Strategie mitbedacht werden. Das Ziel sollte sein, strukturelle und organisatorische Rahmenbedingungen für Medienkompetenzförderung als Dauer- und Querschnittsaufgabe der Kinder- und Jugendhilfe zu schaffen. Welche Verantwortlichkeiten

Leitfragen:

  • Welche Beobachtungen und Erfahrungen konnten im Zuge der Digitalisierung innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe gemacht werden?
  • Welchen Mehrwert kann eine umfassende Digitalstrategie – ausgehend vom gesetzlichen Rahmen gemäß § 11 SGB VIII – in der Kinder- und Jugendarbeit bieten?
  • Welche Räume sollte sich die Kinder- und Jugendarbeit erschließen, um dem Teilhabe-, Orientierungs- und Schutzbedarf junger Menschen in einer mediatisierten Welt gerecht zu werden?
  • Wie kann Medienkompetenzförderung als Dauer- und Querschnittsaufgabe in der Kinder- und Jugendarbeit gelingen?
  • Welche Bedarfe haben Fachkräfte hinsichtlich der eigenen medienpädagogischen Kompetenz?